Wie die Tagesschau am 20.07.2010 berichtete, ist die Anlageberatung bei Banken nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest weiterhin in vielen Fällen “jämmerlich”.

Die Stiftung Warentest hatte in einer neuen Untersuchung 21 Banken getestet und dabei 146 Beratungen durchführen lassen. Dabei ergab sich als beste Note eine 3,1. Die Note “gut” wurde nicht vergeben.

Das gesetzlich vorgeschriebene Beratungsprotokoll wurde bei mehr als der Hälfte der Beratungen nicht aufgestellt.

Damit schnitten die Bankinstitute noch schlechter ab als in einer vergleichbaren Untersuchung im Sommer 2009. Viele Berater erkundigten sich nicht nach den finanziellen und persönlichen Verhältnissen der Kunden und missachteten so elementare Grundregeln der Beratung.

Neben der mangelnden Berücksichtigung der Wünsche der Kunden wurden ungeeignete oder zu riskante Produkte empfohlen. Zudem wurde nicht über wesentliche Eigenschaften und Kosten der Anlageprodukte aufgeklärt.

Die Studie ist in der Zeitschrift “Finanztest” nachzulesen.

“Die Blamage geht weiter”, sagte “Finanztest”-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen. Er rät Verbrauchern auf Grund der Ergebnisse, sich in Finanzfragen nicht auf einen einzigen Bankberater zu verlassen, sondern stets verschiedene Vorschläge einzuholen. Auch sollten Kunden auf ein Beratungsprotokoll bestehen.

Mit heftiger Kritik an den Banken reagierte das Verbraucherministerium auf die Testergebnisse. “Viele Banken haben aus ihren Fehlern wenig gelernt und leisten sich weiterhin gravierende Versäumnisse”, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. “Es kann nicht sein, dass gerade in den Beratungsgesprächen gesetzliche Vorgaben teilweise bewusst umgangen werden.”